Projekt 2

Prof. Dr. Heike Rittner

Neuronale Vorläuferzellen aus Spinalganglien, ein biologischer Resilienzfaktor zur Induktion von funktionalen Nozizeptoren

Abbildung:
Gliazellenquelle in Kulturen von Spinalganglien. Primäre Spinalganglienzellkulturen wurden aus adulten Tieren hergestellt. Ein sich schnell teilender Zelltyp bildet in Kultur eine Zellschicht innerhalb von drei Tagen. Gezeigt ist ein konfokales Bild der Immunfluoreszenzmarkierung mit Tuj1 zur Markierung von neuronenspezifischem Typ III-Tubulin (grün) und GFAP zur Markierung von Gliazellen (rot). DAPI (blau) kennzeichnet Zellkerne. Neben Neuronen mit ihren langen Axonen in grün sieht man viele Gliazellen mit kurzen Ausläufern. (aus Martin C et al. Front Mol Neurosci 2018).

Nach einem Nervenschaden wie zum Beispiel einer Nervendurchtrennung bei einem Unfall kommt es in der Peripherie zu einer Degeneration der Nervenfasern (Wallersche Degeneration). Danach können die geschädigten peripheren Nerven wieder aussprossen. Allerdings führt das nicht immer zu einer Wiederherstellung der Funktion. Zudem sterben in den Nervenzellganglien auch die geschädigten Neurone ab. Dieser Nervenzelltod ist weit weniger erforscht. Diese Neurone können nicht einfach ersetzt werden, weil Nervenzellen sich nicht teilen.

In diesem Promotionsprojekt wollen wir untersuchen, wie genau diese Neurone nach Nervenschäden absterben und inwieweit es noch Reparaturmechanismen und Zellquellen gibt, die man nutzen könnte. Dazu sollen zunächst vor allem Spinalganglienneurone in vitro untersucht werden, um Zellquellen zu identifizieren und diese mit genetischen Methoden oder kleinen Molekülen in Neurone zu transformieren.

Dieses Projekt soll sich grundlagenwissenschaftlichen Fragen der Regeneration und peripheren Resilienzmechanismen widmen. Resilienz ist die Fähigkeit des Nervensystems nach Verletzungen Körperfunktionen zumindest in Teilen wiederherzustellen und die Möglichkeit, diese Fähigkeit exogen und therapeutisch zu unterstützen.